Der Englische Garten

Was wäre ohne München ohne den Englischen Garten? Garantiert würde einiges fehlen. Der Englische Garten hat seinen Namensursprung der besonderen Gestaltungsweise zu verdanken. Der aus Amerika stammende Benjamin Thompson sowie der Schwetzinger Hofgärtner Friedrich Ludwig von Sckell legten den Garten im Stil eines englischen Landschaftsparks an. Kurfürst Karl Theodor hatte sich 1789 zum Ziel gesetzt, einen Erholungsort für die Armee zu errichten. Der an der Isar gelegene Park wurde dann 1792 für die Allgemeinheit als Volkspark geöffnet und alle Bewohner Münchens konnten ihn besuchen.

Der Englische Garten unterteilt sich in einen Nordteil und einem Südteil. Das geschäftige Treiben ist vor allem im Südteil zu finden, da dieser sich näher zur Stadtmitte befindet. Der Südteil des Englischen Gartens beginnt am Haus der Kunst. Der Englische Garten wird durch den mittleren Ring geteilt, wo auch der Nordteil beginnt. Dieser endet am Restaurant und Biergarten Aumeister.

Der Englische Garten steht dem Central Park in New York in nichts nach

Mit einer Größe von 375 Hektar ist er größer als sein Pendant aus Amerika und zieht sich vom Altstadtring bis in den Münchener Nordosten am Westufer der Isar entlang. Jährlich stattfindende Events laden die Besucher zu außergewöhnlichen Erlebnissen ein. Ein Top-Ereignis ist das im Juli stattfindende „Japan-Fest“ im japanischen Teehaus. Die Tradition von Japan wird hier eindrücklich zelebriert und bringt einen Hauch von asiatischem Flair in den Englischen Garten. Das Nachbarland China steht dem in nichts nach. Beim Kocherlball am Chinesischen Turm verkleiden sich die Menschen in aufwändig gestalteten Trachten. Der Trachtenball ist eine alte Tradition Münchener Hausangestellter, die sich vor dem Arbeitsbeginn gemeinsam zum Tanz trafen. Theaterfreunde werden im Norden des Englischen Gartens fündig. Hier führen Laiendarsteller in den Sommermonaten Theaterdarbietungen unter freien Himmel auf und inspirieren die Besucher zum Mitmachen. Wer lieber etwas Ruhe haben möchte, kann die Aufführungen bei einem mitgebrachten Picknick genießen.

Jetzt wird es sportlich. Der Englische Garten ist ein wahres Paradies für alle, die Interesse an Sport- und Freizeitaktivitäten haben. Es gibt mannigfaltige Angebote in verschiedenen Bereichen. Frisbee-Spieler werfen ihre Scheiben und Hobbyfußballer treffen sich zu einem gemeinsamen Kick auf den grünen Wiesen. In der warmen Jahreszeit kann man Seiltänzer beobachten, wie sie auf ihren Slacklines balancieren und wahre Kunststücke vollführen. Ein 78 kilometerlanges Wegenetz lädt Radfahrer und Jogger zum Trainieren ein. Ein Zuschauermagnet ist der Eisbach. Hier können Schaulustige beobachten, wie sich wagemutige Surfer in die eiskalten Fluten am südlichen Ende des Baches stürzen. Ein gewisses Können ist hier die Voraussetzung, um unbeschadet wieder ans Land zu kommen. Einen Tick gemütlicher geht es am Kleinhesseloher See zu. Hier kann man auf einem Ruder- oder Tretboot einen perfekten Tag erleben. Der See ist zwar nicht zum Schwimmen geeignet, trotzdem tummeln sich im Sommer an den Ufern mehrere hunderte Menschen. Pferdeliebhaber kommen auch auf ihre Kosten. Neben einer Auswahl an gut präparierten Reitwegen befindet sich im nördlichen Teil des Parks die Universitätsreitschule. Beim gemeinsamen Reitausflug kann man Gruppen beim Yoga oder Thai Chi beobachten.

Nicht nur für sportliche Aktivitäten ist der Englische Garten ein Garant für besondere Erlebnisse, er bietet auch einiges für das Auge. Um ein einzigartiges Panoramabild von München zu erhaschen, lohnt sich ein Besuch des Monopteros. Der tempelartige Rundbau wurde mit seinem Hügel 1836 in die südliche Parklandschaft integriert. Der Ausblick von oben ist einfach phänomenal. Das wohl bekannteste Bauwerk im gesamten Englischen Garten ist der Chinesische Turm. Der Pagodenbau im kaiserlich-chinesischen Stil wurde 1789 erbaut und ragt insgesamt 25 Meter in die Höhe. In den Jahrhunderten brannte der Turm mehrmals aus, er wurde aber jedes Mal wieder im Originalzustand aufgebaut. Für die Kleinen befindet sich neben dem Turm ein Kinderkarusell mit Kutschen, Wagen, Schlitten und 20 geschnitzten Holz-Tieren. Da kann aus einer Fahrt schnell mehrere Fahrten werden. Am Südende des Parks ist das Japanische Teehaus auffindbar. Das 1972 errichtete Gebäude steht auf einer künstlichen Insel im Schwabinger Bach. Im Teehaus werden regelmäßig traditionelle japanische Teezeremonien durchgeführt.