Das Stadtviertel Bogenhausen entwickelte sich im Laufe der Zeit von einem kleinen Dorf zum Nobelbezirk. Das frühere Bauerndorf wurde erst 1892 in die Hauptstadt München eingegliedert und wurde in der Spätgründerzeit zu einer noblen Villengegend. Die feinere Münchener Gesellschaft flanierte im nahegelegenen Herzogpark. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden große Wohnanlagen auf der Seite des Mittleren Rings. Die dort erbaute Parkstadt Bogenhausen steht heute unter Denkmalschutz. Der Ausbau der Wohnanlagen wurde bis Ende der 1980er Jahre stetig vorangetrieben. Zwischen 1965 und 1998 entstand mit dem Wohn- und Gewerbegebiet Arabellapark eines der größten Bauprojekte in München. Heutzutage ist der Arabellapark als Hotel- und Kongresszentrum von überregionaler Bedeutung. 2011 wurde dem Stadtviertel ein neuer Blickfang spendiert. Am Effnerplatz wurde die 52 Meter hohe Skulptur Mae West eingeweiht. Der Name stammt von einer berühmten amerikanischen Tänzerin, an deren Hüftschwung die Skulptur erinnern soll.
Das Stadtviertel liegt im nordöstlichen Teil von München und erstreckt sich von der Innenstadt bis zur Stadtgrenze. Im Westen wird der Stadtteil von der Isar, im Süden von Haidhausen und im Osten durch das Riemer Reitgelände begrenzt. Das Viertel wird durch die U4 und einigen Straßenbahnlinien an die Innenstadt angebunden.
Das Herzstück des Stadtteils bildet der Friedensengel. An imposanter Stelle in den Maximiliansanlagen errichtet blickt der Engel in Richtung der Prinzregentenstraße. Als Vorbild für die goldene sechs Meter große Statue diente die griechische Siegesgöttin Nike. Im Sommer kann man von hier aus wunderbar den Sonnenuntergang beobachten. An der westlichen Flanke von Bogenhausen erstreckt sich die Isar. Hier finden Spaziergänger, Jogger und Radfahrer ein Paradies für ihre Aktivitäten vor.
Das Prinzregententheater und das Museum Villa Stuck sind die kulturellen Treffpunkte in Bogenhausen. Im Theater gilt als Geburtsort der Münchener Opernfestspiele. König Ludwig der II. ließ das Opernhaus vom berühmten Architekten Gottfried Semper bauen. Nicht nur Wagner-Opern werden dort aufgeführt, das Festspielhaus dient auch als Schauspielhaus und beheimatet eine bekannte Schauspielschule. Mit dem Museum Villa Stuck hat der Künstler Franz von Stuck sich ein eigenes Denkmal gesetzt. Er galt als einer der einflussreichsten Jugendstil-Künstler und konzipierte die Villa als Gesamtkunstwerk. In Bogenhausen ist das Literaturarchiv der Landeshauptstadt beheimatet. Auf den poetischen Namen Monacensia klingend, findet man in den Räumen der Bibliothek mehr als 150.000 Bände voller literarischem Wissen. Die Werke von Thomas Mann oder Frank Wedekind sind hier für jeden frei zugänglich.
Damit die eigene Freizeit gestaltet werden kann, gibt es zahllose Möglichkeiten im Stadtgebiet. Das ohnehin sehr naturnahe Stadtviertel hat eine Fülle an Parkanlagen zu bieten. Die Maximiliansanlagen oder der Zamillapark sind nur einige von ihnen. Eine Besonderheit sind die weitläufigen Freiflächen am östlichen Rand von Bogenhausen, die nahtlos in das Umland übergehen. Sie dienen vielen Menschen als Naherholungsgebiete. Für Badespaß sorgt das städtische Cosimabad mit seinem bekannten Wellenbad. Sonnenhungrige zieht es im Sommer auf die umliegenden Wiesen. Wintersportbegeisterte können in der kalten Jahreszeit beim Schlittschuhlaufen im angrenzenden Prinzregentenstadion dem Hobby frönen.